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Sonnkogel-Runde und Hohe Dirn 1.134 m

  • Startpunkt: gebührenpflichtige Parkplätze B und D, Dirnstraße in Losenstein, oberhalb Gehöft Hamberg. Ein 5 Stunden-Ticket kostet 4,00 EUR - Bezahlung nur mit Münzen oder mit Parkster App.
  • Weglänge: 8,2 km
  • Höhenmeter: 468 hm
  • Meine Gehzeit: 3 h 30 min

Meine Anreise gestaltet sich heute bei dichtem Nebel etwas abenteuerlich. In Losenstein fahre ich beim Kraftwerk über die Ennsbrücke, vorbei am Gasthaus Blasl und über eine schmale, steile und kurvige Bergstraße bergauf bis zum letzten Gehöft Hamberg. Hier startet eigentlich meine heutige Wanderung, die Parkplätze befinden sich allerdings noch ein Stück oberhalb. Ich fahre über Weidenrost und staune nicht schlecht, als mir plötzlich etliche Kühe die Straße versperren. Ich stehe mitten im Weidegebiet!

 

Als ich vom Parkplatz wegmarschiere, wird mir klar, dass ich zuerst wieder bergab durch die Weide muss. Adrenalinschub gleich in aller Früh! Und weil Kühe und ich schon einiges miteinander erlebt haben, freue ich mich über das Angebot eines Einheimischen, mich mit seinem Auto zurück zum Wandereinstieg zu bringen. Hallelujah!

 

An der Kapelle beim Gehöft Hamberg startet dann eine fantastische Wanderung, zuerst über Karrenwege, verträumte Wanderwege, über aufgelassene Weiden und bergauf durch den herbstbunten Mischwald, bis die Bäume erstmals einen Ausblick Richtung Losenstein freigeben. Ich wandere seit Beginn an in mildem Sonnenlicht, das Tal ist aber nach wie vor in einen dichten, weißen Nebelmantel eingepackt. Der gesamte Wegverlauf ist ausreichend beschildert, ich orientiere mich an den Markierungen mit der Aufschrift "Sonnkogel - Schosserhütte". 

 

Gleichmäßig ansteigend geht es bergauf bis zum Sonnkogel auf 1.177 m. Aussicht bietet sich hier keine, das kleine Holzkreuz steht etwas verloren neben dem Weg. Ich trage mich trotzdem ins Gipfelbuch ein und mache ein bisschen Werbung für meinen Wanderblog.

 

Nun folgt der für mich schönste Teil der Wanderung bis zur Anton-Schosser-Hütte entlang eines Kamms mit viel altem Baum- und Totholzbestand. Der Weg wird stellenweise schmäler und felsiger, ist aber zu keinem Zeitpunkt ausgesetzt. Entlang des Grats geht es meist leicht bergab bis sich kurz vor dem letzten Anstieg zur Hütte ein traumhafter Ausblick auf das Ennstal und den Schieferstein auftut.

 

Ich wandere an der gut besuchten Hütte vorbei und mache mich direkt auf den Weg zum Gipfel der Hohen Dirn auf 1.134 m. Bis zur Hütte habe ich in den letzten beiden Stunden keine Menschenseele getroffen - völlige Stille und nur das Rascheln der Blätter unter meinen Füßen. Das ändert sich nun schlagartig. Am zwanzig-minütigen leichten Weg bis zum Gipfel begegnen mir etliche Wandersleute und auch im ausgesetzten Gipfelbereich herrscht reges Treiben. 

 

Wer mich kennt, weiß, dass ich die Stille in den Bergen liebe. Somit verlasse ich diesen Bereich relativ schnell und entscheide mich auch gegen eine Einkehr auf der Hütte und trete direkt den Rückweg über den Sommerweg zu meinem Ausgangspunkt an. Nach der Sternwarte Hohe Dirn genieße ich auf einem einsamen Bankerl abseits des Weges meinen "Wanderapfel" und ein Stück Brot. Das Tal unter mir liegt nach wie vor im Nebel. Über Forststraßen gelange ich letztendlich zum Parkplatz auf der sogenannten "Feriensiedlung".

 

Fazit: diese Wanderung ist definitiv eine Genusswanderung - 4 von 5 manuela-wandert-Punkten gibt es dafür von mir. Da man vom Parkplatz auch gleich direkt in 30 min auf die Anton-Schosser-Hütte aufsteigen kann, ist die Hütte und der Gipfel am Wochenende sehr gut besucht.  

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